L. V. C. (15.. – n. c.)

Ritterliche Reutter Kunst — darinen ordentlich begriffen, wie ma[n] zuvordert die Ritterliche, und adeliche Ubung bevorab in Deutschland, mit musterhafftigem Geschmuct, Ritterspiel, Mumerey, Kleidung, und allem andern, so dero beides im schimpff und ernst anhängig, gebrauchen und underscheiden [sic] möge: auch wie die Röm. Keys. Maiest. Geistliche und Weltliche Chur, und Fürsten, Grauen, Freyherrn, und die vom Adel in vorhabenden Solenniteten und gewohnlicher Herrligteit sich zu Pferd erzeigen pflegen. Dessgleichen ein uberauss nützlicher und eigentlicher Underricht der Marstallerey, und Rossartzeney: aus nemlich von Art, Natur, Eygenschaffe, mancherley innerlicher unnd eusserlicher Schäden, Gebresten unnd Kranctheiten der Pferd: diesetben so wol bey starctem Leibe, und guter Gesundheit zuverhalten: als auch wann sie verwarloset, oder sonsten in abgang gerathen, durch ordenliche Cur und Remedia mit schneiden, brennen, und Wurtzeln denselben widerumb auss zu helffen, und zurecht zubringen. Allen Rittermessigen und Adelichen Personen, auch andern, so mit Pferden und der Reutterey umbgehen: als Stallmeister, Marstellern, Reisigen, Huffschmiden, Rosstämmen, Kosstauschern, re. zu besonderm Nutzen und Ehren jetzt auffs neuw an tag geben: unnd mit schönen artigen Figuren gezieret: dergleichen nie im Truct aussgangen — jetzt auffs neu an tag geben ... Durch den edlen gestrengen Herrn L.V.C. gewesener Keyserlicher Maiestat Stallmeister. Sampt einem nützlichen und ordenlichen Register. Frankfurt am Mayn, Feyrabend, anno Domini 1584.