Bibliothèque mondiale du cheval

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Ueber das Vollblutpferd nach Digby Collins / COLLINS Digby, 1877
Ueber das Vollblutpferd nach Digby Collins — herausgegeben von Otto Mayr, Redaction, Oesterreich.-ungarisches Sportblatt. Preis 6 fl. Oe. W. (Alle Rechte vorbehalten) / COLLINS Digby et MAYR Otto
: Wien , Friedrich Beck, 1877
: 1 vol.
: 118 p.
Allemand

: Equitation / Courses - turf

« Muth und Ausdauer neben einer kleinen Anlage von Stützig- keit, oder es war, wie man zu sagen pflegt, "etwas heiklich zu behandeln".
Einige haben behauptet, unser Vollblut stamme von Hengsten und Stuten aus dem Oriente ab, aber hierüber fehlen uns positive Beweise, und ausserdem steht es fest, dass sich zwei oder drei Lücken in dem Pedigree Eclipse’s —dieses Fürsten des Studbook— nachweisen lassen.
Aber, abgesehen hievon, ist es Thatsache, dass zu Anfang des siebenzehnten Jahrhunderts Rennpferde, und zwar sehr gelungene, aus der Paarung von Berberhengsten mit englischen Stuten erzeugt wurden; ferner dass diese Kreuzung bei jeder Gelegenheit sich dem rein gezogenen englischen Pferde überlegen erwies. Es ist dies auch nicht schwer zu begreifen, wenn man sich die glückliche Vereinigung von Adel, Action und Muth des Berbers, mit der entwickelteren Masse, Länge und Ausgiebigkeit des Schrittes der englischen Stute, vergegenwärtigt.
Es unterliegt gar keinem Zweifel, dass seit jener Zeit die ursprünglichen Merkmale unserer Vollblutzucht einer grossen Umwandlung unterzogen worden sind. Die herrlichen Weideplätze, das reichhaltige Futter, und verständige, wohl durchdachte Kreuzungen, haben insgesammt beigetragen, das edle Vollblut herzustellen, welches wir zu- weilen mit jener für jeden Gebrauch, zu dem das Pferd ver- wendet werden kann, erforderlichen Grösse, Kraft und Action, im Vereine mit den edelsten Eigenschaften seiner orienta- lischen Vorfahren sehen.
Demnach versteht es sich von selbst, dass es ganz hoffnungslos wäre, vorzüglichere Vaterpferde, als unsere Gestüte aufweisen, ausfindig machen zu wollen; und eben so hoffnungslos würde der Versuch ausfallen, ein Thier von anderer Abkunft hinzustellen, das im Stande wäre, auf dem Turf mit unseren Vollblutpferden in die Schranken zu treten.
Nachdem, im äussersten Falle, ihre Güte auf gleicher Höhe mit jener ihrer besten Gegner steht, so könnte bei der Anschlagnahme der grösseren Höhe und Länge, der Aus- gang eines solchen Kampfes keinen Augenblick zweifel- haft sein. Wären wir aber eifersüchtig darauf bedacht, die aus- gezeichnetsten Exemplare unserer Vollblutzucht im Lande, – wie es in früheren Zeiten die Araber thaten– zu be- halten, ausgenommen wo es die Rücksicht auf unsere Colonien erfordert, wir müssten nicht heute den in beinahe allen Theilen Grossbritanniens fühlbaren Mangel an gesunden, mächtigen Vaterpferden beklagen.[…] » Présentation de l’éditeur (1877)