Bibliothèque mondiale du cheval

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Pferd und Reiter oder die Reitkunst — 1863 / HEINZE Theodor, 1863
Pferd und Reiter oder die Reitkunst in ihrem ganzen Umfange nach rationeller, allein auf die Natur des Menschen, sowie des Pferdes gegründeter, rasch und sicher zum Ziele führender Mathode — theoretisch und praktisch erläutert von Theodor Heinze, Königl. Sachs. Marstall- Beamten a. D.; mit 100 in den Text gedruckten Ill., nach Zeichnungen von M. Krautz. / HEINZE Theodor
: Leipzig , Berlin , Verlagsbuchhandlung von O. Spamer, 1863
: 1 vol.
: XVI-472 p.
: in-8° (21 cm)
: illustrations
Allemand

: Equitation / Initiation - travail du cavalier

« Die klare Ueberzeugung, daß gerade in der Ietztzeit ein umfassendes Werk über die edle Reitkunst ein wahres Bedürfniß fei, gegenwärtig, wo neben dieser nützlichen Kunst eine leider nur zu sehr überhand nehmende Halbwisserei und Mittelmäßigkeit, eine bloße Kunsttändelei ihr eitles Haupt immer anmaßender und mit ziemlicher Rücksichtslosigkeit erhebt und jene ächte Kunst immer mehr und mehr zurückzudrängen bestrebt ist; diese Ueberzeugung von ihrem Nothstande ließ mich schon vor Iahren den Ent schluß fassen : allen wißbegierigen und wahren Freunden derselben ein Werk vorzulegen, in welchem sie eine vollständige Reitkunstschule, nehmlich die be treffende Kunst und Wissenschaft von ihren Anfangsgründen bis zu ihrer höchsten Vollendung, finden könnten. Hierbei ging ich von dem unumstößlichen Grundsatze aus, daß die Reit kunst die doppelte Bestimmung hat : auf zwei verschiedene Körper — auf den Menschen sowol wie auf das Pferd — vervollkommnend einzuwirken, und daß sie diesen Zweck nur dann erst erfüllen könne, wenn sie, die von der Natur gegebenen Formen und Kräfte berücksichtigend, auf sie vernunftgemäß einwirkt und weiter baut.
Hieraus wird die Eintheilung dieses Werkes gerechtfertigt, wenn mit dem ersten Buche „die Pferdekunde" beginnt, welche das Knochengerüst, die Muskelschichten und das lebende Pferd in feiner Vollkommenheit, seinen Mängeln und seinen krankhaften Erscheinungen darlegt und darauf die Huf beschlagskunde mit der Beschreibung der gesunden, fehlerhaften und kranken Hufe und den Hufbeschlag ohne Zwang lehrt, dem das Zahnalter sowie die Anweisung zur Auswahl der Pferde nach ihren verschiedenen Bestim mungen u. s. w. folgt.
Nach der Pferdekunde tritt „die Reitkunde" als zweites Buch ein, welche, mit der Reitzeugkunde beginnend, den Reitschüler von dem Auf schwingen an durch alle Gänge und Schulen der Reitkunst hindurchführt und ihn auf diese Art gradweise zum vollkommenen Feld-, Iagd-, Kriegs und Schulreiter ausbildet, wobei auch der Unterricht für die Reiterin nicht außer Acht gelassen wird. Auf die Bewegungslehre des Pferdes ist, wegen ihrer hohen Wichtigkeit als Fundament der Reitkunde, bei allen Gängen und Schulen, mehr als es bisher geschah, gefußt worden. Hierauf wird dem weiter ausgebildeten Reiter u. A. eine Anweisung über sein Verhalten auf schwierigen Pferden im Freien, so auch in Gegenwart der verschiedenen Truppengattungen und bei besonderen Ereignissen, und dem Reitmeister selbst noch eine zweckmäßige Eintheilung des vollständigen Neitunterrichts gegeben und dann dieses zweiteBnch mitDarlegung eines Carrousselreitens geschlossen.
Nun folgt das dritte Buch, „die Abrichtungskunde", weil man rationell erst jetzt den bis hierher vollkommen ausgebildeten Reiter zur Ab- richtung des Pferdes übergehen lassen kann und demgemäß nun aus dem Schulreiter ein Reitmeister zu bilden ist. Daher lehrt auch dieses letzte der drei Bücher deutlich und umfassend die Abrichtung des Feld-, Iagd- und Kriegspferdes und zum Schluß die des Schulpferdes, nach einer logischen, gründlichen, naturgemäßen und rasch zum Ziel führenden bewährten Me thode, und bildet dabei zu gleicher Zeit den tüchtigen, kunstgeübten Reit meister. Die Eintheilung eines Werkes der Reitkunst in Pferdekunde, Reitkunde und Abrichtungskunde erscheint zum ersten Male selbstständig gesondert und doch zusammengehörig, vorzugsweise in seinen letzten Büchern, während die älteren Schriftsteller der Reitkunst die Ausbildung des Reiters mit der Ab richtung des Pferdes unsystematisch vermengten, und die jüngeren fast immer nur einen dieser Theile abhandelten und dabei der Ausbildung des Schulreiters und der Abrichtung des Schulpferdes entweder gar nicht oder nur vorübergehend gedachten.[…] » Présentation de l’éditeur (1863)

« Leipsic, 1863; 1873; 1877. » Huth (1887)