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Gedanken über berittene Infanterie-Dragoner / M. Gr., 1869 | |||||||||
Gedanken über berittene Infanterie-Dragoner von M. Gr., etc. Mit 7 Figuren.
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M. Gr.
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Allemand |
« Es ist nicht zu verkennen, welch großartigen Umschwung die neuen Handfeuerwaffen
in der Taktik der Cavalerie zu Tage gefördert; ja, ich möchte fast sagen, die Cavalerie
erlitt dadurch eine Bevormundung, an die sie früher nie denken konnte. Die alten Mittel
der Cavalerie sind geblieben, nämlich Choc, Schnelligkeit und Nahcgefecht; von dem
neuen Mittel, das unbedingt acquirirt werden muß und acquirirt werden wird weil es
eben einfach in der Natur der Dinge liegt hält sie sich jedoch noch immer scheu entfernt,
als eristire es gar nicht, oder als habe sie dasselbe gar nicht zu befürchten. Ich
meine nämlich die Hereinziehung des Feuergefechts in die Taktik der Cavalerie. Man
benimmt sich im Hinblick auf das schnellfeuernde Hinterladgewehr sowohl von Seite
der Infanterie gegen Cavalerie, und von Seite der Cavalerie gegen Infanterie ziemlich
ungenirt und unbekümmert.
Der Infanterist hält sein Hinterladgewehr für das non plus ultra von Schutz gegen
den Cavaleristen, ja manche geben sich sogar der Meinung hin, daß die Zeit der Cavalerie
vorüber sei, daß Cavalerie der Infanterie gegenüber stets den Kürzeren ziehen müsse
ganz außergewöhnliche Fälle ausgenommen. Und doch ist dem nicht so! Der Cavalerist
tröstet sich damit, daß die Infanterie im Gefechte durch den, durch ihn selbst hervorgerufenen,
unzweifelhaften moralischen Eindruck seiner Attake auf die Infanterie, schlecht schieße
und man sich mit der sogenannten Feuergeschwindigkeit am Ende doch verrechnen könne.
Ich glaube, man wird mir beide Ansichten nicht widerlegen können; hier gilt es aber
vor Allem, diese beiden Ansichten, nämlich das Selbstbewußtsein und die Neberschätzung
des Infanteristen im Gefechte, der Cavalerie gegenüber, für den Trost der letzteren
zu paralyfiren.
Die Cavalerie wird, wie ehedem, auf geschlossene Infanterie attakiren können, nur
wird sie dieß pfiffiger, als sonst anstellen müssen; wie ebenso die Infanterie recht
gerne sich in das Carré zusammenziehen wird, indem sie es doch vorzieht, in einer,
ihr unter allen Verhältnissen mehr Sicherheit der Abwehr der Attake garan= tirenden
Stellung, die Cavalerie zu erwarten, als in Linie; oder in anderer beliebiger Stellung
als das Carré, einzig und allein auf ihre Feuerwaffe pochend, sich der Attake auszusehen.
Keine Regel jedoch ohne Ausnahme! Zur Motivirung vorhergehender Zeilen nehme ich natürlich
an, daß die Infanterie nicht in einer solchen Position sich befinde, wo die Nothwendigkeit
der CarréFormation aufgehoben ist; denn vor allem wird die Cavalerie dahin nicht attakiren,
weil sie einfach die Attake nur auf entsprechendem Terrain ausführen kann, und eben
auf diesem der Cavalerie entsprechenden Terrain die Infanterie höchst wahrscheinlich
nicht leicht Behelfe und Mittel finden wird, welche ihr ein ruhiges Abwarten in einer
linienartigen Stellung gestatten.
Es wird heutzutage zu viel phantasirt in dieser Sache; ja es gibt sogar manche, die
der Cavalerie jegliche Möglichkeit einer Attake im ernsten Sinne des Wortes absprechen,
doch ist dem nicht denn die Cavalerie hat eine Zukunft.[…] » Présentation de l’éditeur
(1869)
: arme à feu , cavalerie , Dragons , fusil , manœuvres , plan de terre , tactique