Bibliothèque mondiale du cheval

« Trotz des opfermuthigen Eintretens der k. k. Cavallerie im Feldzuge 1866, insbesondere bei Königgräz, wo ihr Eingreifen die preussische Reiterei an der Ausnützung des Sieges hinderte, wurden unter dem Eindrucke des preussischen Massenfeuers, Stimmen laut, welche der Cavallerie jedes Mitthun auf dem Schlachtfelde absprachen.
Gar vielfach hörte man sagen : „Die Cavallerie ist nur eine strategische Waffe“.
Andere fassten die Taktik der verbundenen Waffen derart auf, dass sie die verschiedenen Waffen-wirkungen bis ins kleinste Detail combiniren wollten und die Verwendung grösserer Cavallerie-Abtheilungen als unzulässig bezeichneten.
Die durch das moderne Feuergefecht hervor-gebrachte Auflösung der Infanterie-Körper, die hieraus entspringende Lockerung der taktischen Formationen, sowie des moralischen Elements zeigten dem objectiven Beurtheiler den Weg, auf welchen auch das Schwert zur Besiegung der feindlichen Widerstandskraft– zur Vernichtung des Gegners mitwirken kann.
Ebenso gab der Feldzug auch Gelegenheit, die für grössere Heereskörper statuirten, organisirten Grundsätze zu erproben. Ueber Beides steht dem Forscher eine ziemlich reichliche Literatur zu Gebote, welche der Verfasser auch benutzt hat.
Alle diese Fragen wurden bei dem Cavallerie-Mannöver nächst Totis im vergangenen Herbste mächtig angeregt.
Die nachstehenden Studien sind das Resultat dieser Anregung; sie zerfallen in :
1) eine Kritik der bestehenden Manövrirgewohn-heiten, welche zur Ableitung taktischer Grundsätze führt– also taktische Betrachtungen.
2) Betrachtungen über die organische Gliederung der Cavallerie, und
3) den Versuch der Fixirung der aus 1) und 2) hervorgehenden Normen.
Dezember 1874. » Présentation de l’éditeur (1876)